"... den ersten Glauben und die erste Hoffnung auf das Leben lernt der Mensch nicht in Sätzen; er lernt den Glauben nicht zuerst in der Sprache des Glaubens. Der Mensch lernt an der Art, wie die Welt für ihn eingerichtet ist und wie er behandelt wird, was man von der Hoffnung und vom Glauben zu halten hat." (Fulbert Steffensky)
Unsere pädagogische Arbeit geschieht auf der Basis des christlichen Welt- und Menschenbildes, das jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit und Einmaligkeit von Gott gewollt und angenommen achtet.
Zuwendung, Vertrauen, Verständnis, Verlässlichkeit, Achtung und Toleranz sind Grundwerte einer christlichen Lebenshaltung, die Kinder an jedem Tag beim Spielen und Lernen, Staunen und Begreifen, beim Lachen und Weinen, Streiten und Versöhnen in unseren Einrichtungen erfahren können. Im täglichen Miteinander entdecken Kinder das Leben in all seinen Dimensionen. Sie suchen nach Orientierung und fragen nach dem Sinn des Lebens. Warum bin ich auf der Welt? Warum ist der Vogel tot? Muss ich auch mal sterben? Warum gibt es Krieg? Wo wohnt Gott? Fragen der Kinder, die wir ernst nehmen, indem wir uns mit dem Kind auf den Weg machen und nach Antworten suchen. Oft finden wir sie in den Geschichten der Bibel.
Es ist uns wichtig, gemeinsam mit den Kindern Hoffnung und Glauben zu leben.
Dies geschieht in den evangelischen Kindertageseinrichtungen in vielfältiger Weise.
Wir
- verbinden religiöse Inhalte mit den kindlichen Lebenssituationen
- erzählen biblische Geschichten
- singen christliche Lieder
- beten
- feiern Kindergarten- und Familiengottesdienste
- gestalten christliche Feste kindgemäß und in guter Tradition
- erleben Kirchen- und Gemeinderäume
- ermutigen Kinder zu Selbstvertrauen und einem positiven Lebenskonzept
- üben mit den Kindern soziales Verhalten ein
- achten jedes Leben
- erfahren Gottes Schöpfung durch achtsamen Umgang mit Natur und Umwelt
- ermöglichen Kindern und Eltern, Gemeinde zu erfahren und darin heimisch zu werden.
Uns ist dabei immer bewusst, dass Familien in ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen und religiösen Prägungen leben können. Offenheit und Gastfreundschaft sind daher feste Merkmale evangelischer Kindertageseinrichtungen, die Kindern und Erwachsenen ermöglichen, die Vielfalt, in der wir leben, wahrzunehmen und anzuerkennen.
Für ein gutes Gelingen sind die Eltern bei all dem unverzichtbar. In ihrer Verantwortung für ihre Kinder werden sie nicht nur wertgeschätzt und als Erziehungspartner anerkannt, sondern wir orientieren uns in unserem Angebot auch immer wieder an ihren Wünschen und Bedürfnissen.
Dennoch verstehen wir uns immer zuerst als Anwalt des Kindes. In der Tradition Jesu verteidigen wir den Schutzraum, den Kinder brauchen, um sich entfalten zu können. Unsere Kindertagesstätten in den Kirchengemeinden sind Orte, an denen Kinder und Erwachsene zusammen leben, glauben und lernen können. Hier ist es möglich, Hoffnung und Zweifel, Fragen und Antworten des täglichen und nicht-alltäglichen Lebens miteinander zu teilen.